1. Trail-Marathon Heidelberg am 27.10.2013

Herrlich. Höher. Härter. Dieses Motto aus der Ausschreibung für den Trail-Marathon über Heiligenberg, Weißen Stein und Königstuhl erscheint mir sehr passend. Auch die zeitliche Abfolge der eigenen Empfindungen als Läufer wird dadurch gut wiedergegeben: die Begeisterung über eine nette Altstadtrunde zum Warmlaufen, dann nach einem kurzen Anstieg der herrliche Blick vom Philosophenweg, nach der nächsten Etappe der Lauf mitten durch die Thingstätte und die Treppen nach oben. Nach dem Abstieg in das Mühlental folgt dann der Weg auf den höheren Weißen Stein, wo zuletzt ganz plötzlich der Aussichtsturm vor einem auftaucht – was, schon oben?! Nach diesem „Höhepunkt“ ein langes Stück bergab, mit ein paar flachen Passagen dazwischen, rechtzeitig zum Mittagsläuten an Peterstal vorbei, mit dem Glockengeläut um halb eins dann in Ziegelhausen.

Jetzt bei Kilometer 29 kommt der härtere Teil des Laufs: die Rampe in Schlierbach kennt man ja schon aus dem Halbmarathon, danach geht es auf Wanderwegen weiter Richtung Königstuhl, ein Stück Treppe zur Vorwarnung, noch eine Kurve und dann die „Himmelsleiter“, unregelmäßige Natursteine zur Treppe gelegt. Da lauert bei jedem Schritt ein Krampf im Hintergrund, einige Laufkameraden müssen immer wieder Pausen einlegen. Unermüdlich die Anfeuerungsrufe der Streckenposten, die hier erfreulich dicht stehen, damit nichts passieren kann. Am Gipfel die angekündigte Überraschung: tatsächlich lag für 2m Länge Schnee auf der Laufstrecke, da kommt einem das Lachen wieder, auch angesichts des ersehnten Verpflegungsstandes nach dieser Anstrengung. Wer jetzt denkt „nur noch abwärts“, hat sich aber in zweierlei Hinsicht getäuscht: erstens kommen noch zwei bis drei leicht ansteigende Passagen in den Abstieg eingestreut, und zweitens ist bei normalem Herbstwetter der schmale Weg nach unten so glitschig, dass er zu den anstrengendsten Teilen des Laufs gehört. Mehrere Kilometer lang muss man ständig auf der Hut sein, wo man die Füße hinsetzt, weil erdverschmierte Steine unberechenbar sind. Kein Laufrhythmus möglich, Trippeln oder Gehen sind angesagt, es geht sehr langsam. Auf das Schloss zu dann ein schmaler Schlammweg auf der Böschung 5 Meter über der Straße, auch hier sollte man keinesfalls stolpern, was nach 39 Kilometern eine echte Herausforderung darstellt. Im Schlossgarten noch etwas Slalomlaufen um menschliche Hindernisse in Form von harmlosen Sonntags-Spaziergängern, denen die Läufer offenbar egal bis lästig sind, dann noch ein knapper Kilometer (endlich eben!) die Hauptstraße bis zum Universitätsplatz zurück und ins Ziel.

Mein persönliches Fazit: bei guter Vorbereitung und gutem Wetter unbedingt empfehlenswert!

Herrlich. Höher. Härter. oder auch Kurzweilig. Abwechslungsreich. Anspruchsvoll!

Die DJK-Starter bei dieser Premiere kamen alle ins Ziel:
Harald Herzog und Holger Gremmers in 5:10 Std.,
Lothar Blank in 5:15 Std.,
Hubert Schlick in 5:32 Std.
und Lore Mair in 5:42 Std.

Lore Mair