Ursachen des Übergewichtes
Nach dem heutigen Stand der Forschung werden hauptsächlich
folgende Faktoren verantwortlich gemacht:
" Erbanlage
" Ungünstige Ernährung (zu viel Fett, zu viel gezuckerte
Getränke, zu viele kalorienreiche Zwischenmahlzeiten, Fehlen
von geregelten Hauptmahlzeiten )
" Mangelnde Bewegung (zu viel Fernsehen, Computerspiele)
Nur in wenigen Fällen kann eine andere Erkrankung, wie z.B.
eine Hormonstörung, als Ursache festgestellt werden.
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Wie Sie gemeinsam mit Ihrem Kind gegen das
Übergewicht angehen können
Folgendes sollten Sie berücksichtigen:
" Bleibende Gewichtsveränderungen setzen eine schrittweise,
kombinierte Veränderung des Ess-, Ernährungs- und Bewegungsverhaltens
voraus (also keine Crash-, Blitz- oder Wunderdiäten)
" Das Gewicht bleibt nur so lange auf niedrigerem Niveau wie diese
Lebensstiländerung anhält
" Bereits kleine Gewichtsänderungen verbessern Wohlbefinden
und Gesundheit
" Überzogene Ziele (z.B. Gewichtsreduktion um 20%; Idealgewicht
anstreben) führen nur zu Frust, während kleine erreichbare
Ziele ermutigen und Lust auf mehr machen
" Keine Medikamente ohne ärztliche Verordnung
" Essen nicht als Druck-/ Erziehungsmittel (Belohnung oder Bestrafung)
einsetzen. Zur Belohnung für gesundheitsförderndes Verhalten
eignen sich gemeinsame Aktivitäten
" Kinder nicht zum Aufessen zwingen (natürliches Sättigungsgefühl
respektieren)
" Verbote sind verboten!
Tipps zur Ernährung und zum Essverhalten
" Seien Sie Vorbild! Beobachten und, wenn nötig, ändern
Sie Ihr eigenes Essverhalten
" Regelmäßiges Essen (3 Haupt- und bis zu 2 Zwischenmahlzeiten)
vermeidet Heißhunger
" Vermeiden Sie Ablenkungen (z.B. Lesen, Fernsehen) beim Essen.
Festen Essensplatz einrichten
" Protokoll führen! Schreiben Sie für Ihr Kind (oder
ab einem gewissen Alter auch das Kind selber) ein Ernährungstagebuch
" Achten Sie auf eine gesunde Ernährung nach dem "optimiX-Prinzip"
des Forschungsinstituts für Kinderernährung Dortmund:
- reichlicher Verzehr pflanzlicher Lebensmittel (Obst, Gemüse,
Salat, Getreideprodukte, Hülsenfrüchte)
- mäßiger Verzehr tierischer Lebensmittel (Fleisch, Wurst,
Eier, Milchprodukte)
- Sehr sparsame Verwendung von Speisefetten (Butter, Margarine, Bratfette,
Öle) und anderen fetten Speisen (z.B. Frittiertes)
- Auswahl von Lebensmitteln mit hoher Nährstoffdichte (wenig Kalorien,
aber viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente)
- Wenig Süßigkeiten und gezuckerte Getränke (z.B. Cola,
Limonaden, Fruchtnektare)
- Vielseitig essen, aber nicht zu viel
- Mehr Vollkornprodukte
- 1-1,5 Liter am Tag trinken, vor allem Wasser, Saftschorlen, ungesüßte
Kräuter- und Früchtetees
- schmackhafte und nährstoffschonende Zubereitung
- auf eine ausreichende Calcium-Zufuhr achten (fettarme Milch und Milchprodukte,
calciumreiches Mineralwasser)
" Fast Food sollte eine Ausnahme im Speiseplan sein. Es ganz vom
Plan zu streichen ist jedoch auch nicht sinnvoll. Wenn Sie mit Ihrem
Kind in ein Fast Food Restaurant gehen, dann wählen Sie nicht allzu
fette Produkte.
Zur Orientierung sind im folgenden Fettgehalte einiger ausgewählter
Produkte von McDonald´s aufgeführt:
Hamburger Royal TS: 34,2 g Fett
Big Mäc: 25,7 g
Gemüse Mäc: 24,9 g
McChicken: 23,1 g
Fish Mäc: 19,8 g
Pommes Frites (mittel): 16,6 g
Cheeseburger: 12,6 g
Hamburger: 8,8 g
McFlurry mini Smarties: 11,0 g
Milchshake Erdbeere: 7,6 g
Sundae Eis (mit Schokosoße): 8,4 g
Sundae Eis (mit Erdbeersoße): 4,0 g
Sundae Eis (mit Waffel): 3,4 g
(Quelle: www.mcdonalds.de/inc/ernaehrung/daten/naehrwert...)
Wählen Sie für Ihr Kind also lieber einen Hamburger als einen
Big Mäc, lieber ein Sundae Eis mit Erdbeersoße als ein McFlurry.
Allgemeine Tipps zur Ernährung/ zum Essverhalten
" Vor/ während des Essens Wasser trinken (fördert die
Sättigung)
" Kinder die Mahlzeiten mitgestalten lassen (gemeinsam einkaufen,
kochen)
" Portionsgröße vor dem Essen festlegen (bereits in
der Küche aus dem Topf direkt auf den Teller füllen, keine
Schüsseln auf den Tisch stellen)
" "Nachschlag" erst nach einer Pause von ca. 15 Minuten,
denn erst dann setzt das Sättigungsgefühl ein.
" Langsam essen (Genuss; Sättigungsgefühl wird eher bemerkt)
" Pausenverpflegung mitgeben, kein Geld
" "Schatztruhe" einrichten: beinhaltet alle Süßigkeiten,
die in einer Woche verzehrt werden dürfen. Das Kind entscheidet
über den Zeitpunkt des Verzehrs, die Eltern über die Menge
und die Art der Süßigkeiten (bevorzugt fettarm, z.B. Weingummi,
Lakritz, Popcorn, Löffelbiskuit)
" Versuchungen möglichst gering halten (keine Süßigkeiten
offen herumliegen lassen, keine großen Vorräte)
" Verhalten des Kindes loben
" Verhalten des Kindes bewerten, nicht sein Gewicht oder seine
Person
" Konsequent sein
" Alle in der Familie gleich behandeln (keine Ausgrenzung, gemeinsame
Veränderung der Lebensgewohnheiten)
" Viele essen aus Frust oder Langeweile. Gemeinsam Alternativen
erarbeiten und einüben
Tipps zum Bewegungsverhalten:
" Lieber lange langsam (keine Kraftakte, die das Kind nur kurze
Zeit durchhält)
" Bevorzugt schwimmen und Rad fahren, da das Gewicht dabei getragen
wird
" Vor allem am Wochenende Bewegung für die ganze Familie
" Mehr körperliche Aktivität im Alltag (zur Schule gehen/
mit dem Rad fahren statt Auto oder Bus; Treppen statt Aufzug)
" Weniger Inaktivität (täglichen Fernseh- und Computerkonsum
auf jeweils 1 Std. beschränken; feste Sendungen oder Zeiten vereinbaren
und kontrollieren )